Ringe als Schmuck zum Ersteinsatz

Posted by Hika Kierkenupp on

Hallo ihr Lieben!

Heute möchte ich euch ein wenig über Optionen zum geeigneten Schmuck für den Ersteinsatz in euren neuen Piercings erzählen.

Meistens, wenn man sich dazu entscheidet, durch professionelle Hilfe eine Veränderung am eigenen Körper durchzunehmen, hat man sich ja schon ein wenig Inspiration im Internet geholt oder das Piercing schon an Bekannten, Promis oder auf Instagram-Bildern gesehen. Es ist auf jeden Fall natürlich super, ein wenig zu recherchieren und nach Inspiration zu suchen, da man dadurch eine klare Vorstellung bekommt, was man denn eigentlich tragen möchte und wie es im Endeffekt aussehen soll.

Leider sieht man aber selten Bilder von Piercings im Heilungsprozess, sondern eher die abgeheilte Variante. Abgesehen von den Fällen, in denen ich aufgrund der anatomischen Gegebenheiten leider davon abraten muss, ein Piercing zu stechen (wobei ich natürlich gerne dabei behilflich bin, alternative Platzierungen zu finden), muss ich vielen Kunden oft die Illusion nehmen, dass sie bestimmten Schmuck schon von Beginn an in ihren frischen Piercings tragen können, dabei namhaft; Ringe.

Und natürlich verstehe ich, dass man im Internet Bilder sieht, auf denen jemand einen schönen Ring in einem Conch, Lippenpiercing, Helix oder sonstigem sieht, der sich direkt an das Gewebe schmiegt und nun genau um diesen Look zu erreichen dafür entscheidet, sein Geld auf den Tisch zu legen und durch die - zumindest leicht - unangenehme Situation zu gehen, sich mit einer Nadel stechen zu lassen. 

Was dabei oft allerdings nicht bedacht wird, ist, dass es sich bei einem Piercing um eine frische Wunde handelt, die sich - auch wenn sie zu Verschönerungszwecken ensteht - wie eine Wunde verhalten wird. Es entsteht eine Verletzung, die mit einer Schwellung des Gewebes einhergeht, insbesondere, da auch noch ein Fremdkörper (der Schmuck) eingeführt wird, der natürlich zusätzlichen Druck auf den umliegenden Bereich ausübt. Dadurch kann der Körper die Wunde auch nicht einfach schließen, sondern muss einen weitaus größeren Aufwand betreiben, um eine Art Hauttunnel um den Schmuck herum zu bilden. Das bedeutet, dass der Heilpozess weitaus langwieriger ist, als er es zum Beispiel wäre, wenn wir einfach nur eine Nadel durch die gewünschte Stelle pieksen und nichts einsetzen würden.

Während ein Lippenpiercing zum Beispiel schon nach 3 Monaten soweit verheilt sein kann, dass es möglich wäre einen Ring einzusetzen, kann es bei einem Knorpelpiercing zwischen einem halben bis zu einem ganzen Jahr hinziehen, teilweise sogar länger. Das liegt daran, dass die Schleimhäute im Mundbereich sehr stark durchblutet sind und damit alle benötigten Bausteine für den Hauttunnel schneller transportiert werden können, während der Ohrknorpel beispielsweise von der Durchblutung der umliegenden Haut abhängig ist, selbst aber keine wirklich Versorgung hat. Ein Bau in einem schlecht zu befahrenden Gebiet ist nun einmal langwieriger als einer an einem Ort, der leichter zu erreichen ist. 

Durch die begleitende Schwellung würde ein schön eng sitzender Ring also einschneiden, was in der ersten Heilhase zu Abstoßungsreaktionen, unschönen Wülsten und Vernarbungen führen kann. Ein locker sitzender Ring, bei dessen Größe die Schwellung mit einberechnet würde, wäre ästhetisch wahrscheinlich nicht sonderlich ansprechend und säße nicht gut; was allerdings weitaus problematischer ist, ist der Punkt, dass ein so großer Schmuck in permanenter Bewegung ist und damit zum einen zu ständiger Reizung der Wunde führt und permanent Schmuck in die Wunde transportieren kann.

 

Aus diesem Grund wählen wir für den Ersteinsatz Stecker aus. Allerdings gibt es mittlerweile auch weitaus mehr Optionen, wie die dazugehörigen Aufsätze aussehen können, so dass man heutzutage nicht mehr dazu gezwungen ist, zu Beginn mit einem langweiligen Kügelchen vorlieb zu nehmen, sondern auch zwischen synthetischen Opalen, Swarowskis und Echtgold wählen kann.

 

Natürlich gibt es aber auch ein paar Piercings, bei denen Ringe zum Ersteinsaz möglich, wenn nicht sogar angeraten sind, wie zum Beispiel das Septum, Daith und einige Intimpiercings. Dazu allerdings mehr an anderer Stelle

 


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