Über verschiedene Gewindearten und ihre Anwendung

Posted by Hika Kierkenupp on

Hallo ihr Lieben!

Wenn ihr euch ein wenig in meinem Onlineshop umseht, dann fällt euch vielleicht auf, dass Begriffe wie "gewindeloser Schmuck", "internes Gewinde", "Scharniering" und so viele Andere fallen.

 

Das alles sind Begriffe, die bei euch vielleicht etwas Verwirrung stiften - immerhin war es bis in den letzten Jahren nicht üblich verschiedene Gewindearten zu nutzen oder überhaupt davon zu wissen, dass es verschiedene gibt.

 

Deswegen werde ich euch hier innerhalb der nächsten Blogposts erklären, was die Unterschiede bei den verschiedenen Gewinden sind und wie ihr sie verwenden könnt.

 

1.Externes Gewinde / Außengewinde

Schmuck mit externem Gewinde ist seit vielen Jahren die gängigste Variante und wird euch von vielen bekannteren Onlineshops, gerade mit Herstellern aus dem asiatischen Raum, bekannt sein.

 

Das Gewinde wird als extern bezeichnet, da der Stab ein eingefrästes Schraubgewinde hat, während in der Kugel ein Loch ist, diese als auf den Stab geschraubt werden kann.

 

Ich biete, abgesehen von ein paar Restbeständen, weder im Onlineshop, noch in unserem Studio, Schmuck dieser Art an. Das hat mehrere Gründe, unter anderem eine mangelhafte Politur - was man insbesondere bei den Titanoptionen sehen kann, da diese beinahe dunkelgrau aussehen, was durch viele kleine Kratzer in der Oberfläche des Metalls bewirkt wird. In diesen Rillen können sich Schmutz und Bakterien ablagern, außerdem können diese Unebenheiten auch zu Irritationen in der Abheilung führen.

Und wenn wir schon von Rillen und Irritationen sprechen: Die Rillen, die den Schraubbereich am Stab ausmachen, sind extrem scharfkantig und können dadurch bei jedem Schmuckwechsel den Stichkanal erneut ankratzen oder gar wieder aufreißen, was für die Wundheilung und Pflege eines gesunden und zufriedenen Piercings natürlich ungünstig ist. Dadurch, dass dieser Schmuck zumeist in billiger Massenanfertigung hergestellt wird, befinden sich auf dem Schmuck häufig auch Politurrückstände und Schmutz aus der Fabrik, die in den, vom Außengewinde aufgekratzten, Stichkanal eingeführt werden und zu negativen Reaktionen führen können.

Seite an Seite verglichen: Hochqualitativer Schmuck mit internem Gewinde von top US-Herstellern links, herkömmlicher Billigschmuck mit externem Gewinde rechts; Quelle: safepiercing.org

 

2. Internes Gewinde / Innengewindeschmuck

Bei dieser Gewindeart handelt es sich, wie man sich ob des Namens denken kann, um das genaue Gegenteil von Außengewindeschmuck. Während am Schmuckaufsatz ein Schraubgewinde angebracht ist, befindet sich im Stab, der in den Stichkanal eingeführt wird, ein kleines Loch, in das der Aufsatz aufgeschraubt werden kann. Das hat mehrere Vorteile: zum einen den Optischen, dass dadurch, dass das Loch sich nicht im Ausatz befindet, sehr schöne flache Designs verwendet werden können. (Das ist also praktisch dasselbe Prinzip, das ihr vielleicht schon bei Dermal Anchorn festgestellt habt.)

Zum anderen schließt der stab dadurch schön glatt und sanft abgerundet ab, weswegen der Stichkanal beim Schmuckwechsel nicht zu Schaden kommt und auch bei einem frischen Piercing schon in den ersten Wochen, wenn die Schwellung heruntergegangen ist, kürzerer Schmuck eingesetzt werden kann. (Natürlich nur von einem professionellen Piercer, um Verletzungen und Verunreinigungen zu vermeiden.)

 

Dadurch, dass es sich auch um einen weitaus größeren Aufwand handelt, ein internes Gewinde zu fräsen, als ein externes, wird dieses häufig auch weitaus besser poliert - zumindest kaufen wir von Herstellern mit hochwertig poliertem Schmuck, in dem man sich auch spiegeln kann -, was natürlich dazu führt, dass sich weder Schmutz noch Bakterien innerhalb von Kratzern im Schmuck ablagern können, noch dass Unebenheiten den Stichkanal irritieren könnten.

 

3. Gewindeloser Schmuck / Push fit- Schmuck / Pressfit

 

Bei dieser Form des Schmucks handelt es sich um ein System, bei dem im Stab ein kleines Löchlein ist und am Aufsatz ein Pin, der in das Loch passt. Der Pin wird leicht angebogen, so dass er beim Zusammenstecken ein kratzendes Geräusch zu hören ist und bei der Öffnung ein Widerstand besteht. Die Vorteil dieser Schmuckform besteht darin, dass sich der Aufsatz nicht Stück für Stück langsam innerhalb des Alltags aufdreht, bis er unbemerkt abfallen kann - um gewindelosen Schmuck zu verlieren muss man schon stark hängen bleiben.

Abgesehen davon besteht auch hier der Vorteil einer intensiveren Politur, die Unebenheiten und Rillen im Schmuck vermeidet.

 

Und nochmal im Überblick:


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